Experten-Interview mit Matthias Steiner

Seniorenresidenz als Wohnform im Alter

Seniorenresidenzen verkörpern das etwas luxuriösere Wohnkonzept im Alter. Die hotelähnliche betreute Wohnanlage vereint alles unter einem Dach: vom Friseur über die Apotheke bis hin zum eigenen Supermarkt. Dabei erweckt die Seniorenresidenz den Eindruck einer Stadt in der Stadt.

Inhaltsverzeichnis

Matthias SteinerÜber den Experten
Matthias Steiner (54) ist Pressesprecher der Augustinum Gruppe. Der gelernte Journalist hat für Zeitungen und Radio gearbeitet, später in Agenturen und Unternehmen Kommunikation und Marketing gemacht. Seit 2009 verantwortet er die Unternehmenskommunikation der Münchner Augustinum Gruppe, die mit bundesweit 23 Häusern Marktführer im gehobenen Seniorenwohnen in Deutschland ist.

www.augustinum.de, Foto: © Augustinum

Schwimmbad SeniorenresidenzAngebote für Fitness und Wellness gehören zum Standard einer guten Residenz. © Augustinum

1. Wie würden Sie das Wohnkonzept einer Seniorenresidenz beschreiben?

Eine gute Seniorenresidenz, so sehen wir das im Augustinum, verbindet das Zuhause einer zeitgemäßen Wohnung mit der Infrastruktur eines gehobenen Hotels (eine ansprechende Lobby, ein gut geführtes Restaurant, ein Schwimmbad und anderes mehr), mit einem umfassenden Dienstleistungsangebot (dazu gehören im Augustinum der rund um die Uhr besetzte Empfang, die persönliche Betreuung durch eigene Mitarbeiter, ein Friseur, ein Geldautomat …) und mit der verlässlichen und qualifizierten Versorgung im Fall der Pflege.

2. Worin unterscheidet sich eine Seniorenresidenz von einem klassischen Altenheim?

Das klassische Altenheim gibt es in Deutschland so gut wie gar nicht mehr. Die meisten Angebote sind heute stationäre Pflegeheime. Sie sind eine Lösung für Menschen mit einem akuten Bedarf an intensiver Pflege, die sie anderswo nicht mehr bezahlbar bekommen. Entsprechend liegt die Wohndauer in einem Pflegeheim nach verschiedenen Statistiken bei weniger als neun Monaten. Ganz anders die Seniorenresidenz. Im Augustinum leben die Bewohner im Schnitt rund zehn Jahre lang, und darum bietet jedes Haus den Rahmen, diese Zeit zu nutzen. Die Ausstattung einer Seniorenresidenz ist viel umfassender, es gibt keine Zimmer, sondern Wohnungen, und daneben eine Vielzahl von Einrichtungen, einige habe ich schon genannt, im Augustinum gehören auch eine Bibliothek, ein eigener Theatersaal oder Fitness- und Wellnessangebote zum Standard.

Augustinum WohnungIm Augustinum richtet sich jeder nach seinem individuellen Geschmack ein. Mit liebgewonnenen Erinnerungsstücken oder völlig neu im modernen Zuhause. © Augustinum

3. Für welche Personen eignet sich eine Seniorenresidenz?

Die Seniorenresidenz richtet sich vor allem an Menschen, die ihr Alter aktiv als Lebensphase gestalten wollen und beim Einzug keinen akuten Pflegebedarf haben, die aber in einem angenehmen Ambiente für eine mögliche spätere Pflegebedürftigkeit optimal vorsorgen wollen. Wer sich im Alter von Alltagsverpflichtungen frei machen will, wer die Privatheit der eigenen Wohnung schätzt und gleichzeitig Anregung und Austausch in einem großen Haus sucht, für den ist eine Seniorenresidenz eine gute Wahl.

Wichtig ist: Bevor man sich entscheidet, sollte man unbedingt einige Tage oder länger zur Probe wohnen; dann kann man die Qualität eines Hauses und seiner Angebote, auch die Gemeinschaft der Bewohner und die Stimmung im Haus für sich selber bewerten. Auch die Mitarbeiter, denn die Entscheidung für eine Seniorenresidenz ist Vertrauenssache.

4. Mit welchen monatlichen Kosten müssen die Bewohner in einer Seniorenresidenz rechnen?

Augustinum MeersburgMehr als 7.400 Bewohnerinnen und Bewohner sind in ganz Deutschland im Augustinum zuhause. © Augustinum

Da kommt es auf den Standort und vor allem auf die Größe der Wohnung an. Im Augustinum wohnen Sie an einem ländlichen Standort in einem kleineren Appartement schon für weniger als 2000 CHF im Monat (neben der Miete und den Nebenkosten sind dann schon das tägliche Mittagsmenü im Restaurant, die wöchentliche Wohnungsreinigung, Fensterputzen, Pflege bei vorübergehender Erkrankung, ein umfangreiches Kulturprogramm und einiges mehr mit drin). Natürlich gibt es auch größere Wohnungen und andere Lagen, die dann 2.000, 3.000 CHF oder mehr kosten.

Extra geht immer die Pflege, wenn Sie nicht nur kurz krank sind, das ist gesetzlich vorgegeben. Wobei wir im Augustinum auch da eine Lösung haben: mit einem Solidarfonds, der (gegen einen kleinen Monatsbeitrag) im Pflegefall den Eigenanteil, den man nach Abrechnung der Pflegeversicherung selber bezahlt, auf einen Höchstbetrag begrenzt.

5. Was sagen Bewohner über Ihr Wohnkonzept?

Wir lassen regelmäßig wissenschaftlich begleitete Befragungen unserer Bewohner durchführen und bekommen immer wieder eine sehr, sehr große Zufriedenheit gemeldet. Natürlich gibt es im Detail das eine oder andere, das wir verbessern können, genau um das zu erfahren, fragen wir ja, aber insgesamt fühlen sich die Bewohnerinnen und Bewohner im Augustinum wirklich zuhause, und das ist unser Ziel.

„Wenn ich einen Fehler gemacht habe, dann den, dass ich noch früher hätte einziehen sollen.“ Das höre ich immer wieder einmal von Bewohnern, und das sagt mir, dass jemand von seiner Entscheidung für das Augustinum überzeugt ist. Die Freiheit, im Alter ein selbstbestimmtes Leben zu führen, und gleichzeitig die Sicherheit, im Bedarfsfall gut betreut zu sein, das ist es, was die Damen und Herren im Augustinum schätzen.

Austausch SeniorenresidenzIn der Seniorenresidenz finden sich leicht andere Bewohner für Austausch und Begegnung. So lässt sich das Alter anregend und aktiv gestalten. © Augustinum

6. Was sind die größten Vorteile einer Seniorenresidenz?

  • Selbstbestimmtheit: In einer Seniorenresidenz habe ich viele Angebote und Veranstaltungen – aber immer die Freiheit, was ich wahrnehme und was nicht. Ich bestimmt selbst, wo ich lebe, und ich werde, wenn ich Hilfe brauche, nicht von anderen in einer Einrichtung untergebracht.
  • Entlastung und Sicherheit: Keine Gartenarbeit mehr, kein tägliches Kochen mehr, viele Pflichten kann ich mir sparen. Und wenn ich persönliche Unterstützung brauche oder Pflege, dann bin ich in einer guten Residenz richtig.
  • Freiraum für Neues: So viel Freiraum macht auch im Alter manches Neue möglich. Ein neues Hobby, gemeinsame Reisen – oder einen neuen Partner. Wir hatten im Augustinum schon die eine oder andere Hochzeit!

7. Worin sehen Sie die Nachteile einer Seniorenresidenz?

Einen wirklichen Nachteil sehe ich nicht. Das ist natürlich meine ganz persönliche Sicht, und eine Seniorenresidenz ist nicht zwangsläufig für jeden etwas. Man muss das wollen: sich rechtzeitig mit dem Älterwerden auseinandersetzen, sich überlegen, wie man sein Alter leben will. Sicher muss man, wenn man sich für einen Einzug entscheidet, das eine oder andere aufgeben, viel Platz im großen Haus, die gewohnte Umgebung. Aber es lohnt sich zu vergleichen: Wie wird es mir gehen, wenn ich 10 oder 15 Jahre älter geworden und da geblieben bin, wo ich heute lebe? Mache ich mir mein Leben nicht viel leichter, wenn ich heute schon in eine Residenz ziehe, die guten Jahre genieße und für andere, die vielleicht weniger gut sein werden, schon vorgesorgt habe?

8. Drei Gründe, warum Sie persönlich diese Art von Wohnen im Alter unterstützen.

Ich habe meine Privatsphäre und treffe gleichzeitig immer interessante Menschen. Ich bekomme jede Unterstützung, die ich vielleicht brauche, und habe für alles vorgesorgt. Und in einem guten Haus habe ich das Vertrauen, dass ich am Ende bis zu meinem Tod gut betreut bin. Ich kann mir das für mein Alter nicht besser vorstellen.

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