Ein voll funktionales Dach braucht nicht nur Ziegel. Eine Regenrinne gehört fast immer dazu und auch ein
Schneefangsystem ist mancherorts Pflicht. Muss der Schornsteinfeger auf das Dach oder gibt es noch eine Solaranlage, braucht man auch ein stabiles Dachtrittsystem und zuverlässige Dachdurchgänge, die isoliert und feuchtigkeitsresistent sind. Dabei ist eine sorgfältige Dachabdichtung Voraussetzung für den zuverlässigen Schutz vor Feuchtigkeit und den Erhalt einer effizienten Isolierung.
Welche Dachtrittsysteme gibt es?
Alle Dachtrittsysteme werden aus wetterbeständigem Aluminium gefertigt, bieten einen stabilen Stand und erleichtern das sichere Bewegen auf dem Dach. Eine breite Auswahl an Farben erlaubt eine individuelle Anpassung an die Dachziegel.
- Steigtritte werden verwendet um auf dem Dach vertikal nach oben oder unten zu gelangen. Unterschieden wird hier in die kleineren Dachtritte mit einer Breite von ca. 18 cm und den breiteren Kurzrosten mit bis zu 46 cm.
- Standroste sind bis zu 80 cm breit und werden am Dachausstieg oder am Kamin installiert, um dort einen sicheren Stand zu ermöglichen.
- Laufroste werden zur horizontalen Fortbewegung auf dem Dach genutzt. Sie bieten eine Breite bis 1,5 m und lassen sich über Steckverbindungen endlos verlängern.
Was braucht man zur Dachabdichtung?
Jedes Dach wird unter den Ziegeln abgedichtet, um die Isolierung und nicht zuletzt den Wohnraum vor Nässe zu schützen.
- Firstrollen dichten am Übergang von Frist- zu Flächenziegeln ab und werden einfach auf der Firstlatte ausgerollt. Gleichzeitig ermöglichen sie durch kleine Öffnungen eine gute Hinterlüftung der Dacheindeckung.
- Unterdeckbahnen dienen der großflächigen Abdichtung und werden meist unter den Sparren aufgetackert. Ihre diffusionsoffene Beschaffenheit sorgt für den notwendigen Feuchteaustausch zwischen Dachgeschoss und Umgebung.
- Anschlusskleber und Klebeband werden zur luftdichten Verbindung von Unterspannbahnen und zur Versiegelung von Schwachstellen genutzt. So ist das Dach rund um abgedichtet.
Welche Dachrinne passt?
Regenrinnen fangen das vom Dach abfließende
Regenwasser auf und leiten es in die Kanalisation weiter oder wahlweise in eine
Regentonne oder
Zisterne, zur späteren Nutzung.
- Dachrinnen gibt es sowohl als Rundrinnen als auch als Kastenrinnen. Beide Varianten gewährleisten einen zuverlässigen Schutz der Fassade vor Spritzwasser.
- Laubfanggitter verhindern, dass Blätter und kleine Äste in die Dachrinne gelangen und diese verstopfen. Das bewährt sich vor allem im windigen Herbst und erspart meist eine mühevolle Reinigung.
Braucht man ein Schneefangsystem?
Schneefangsysteme halten vom Dach abrutschenden Schnee zurück, bis dieser in die Regenrinne abgeschmolzen ist. Besonders Fußwege und Hausausgänge sollten auf diese Weise vor Dachlawinen geschützt werden, denn sollte etwas passieren, haftet der Hausbesitzer. Haltevorrichtungen gibt es für fast alle Ziegeltypen. Zwischen den Systemen bestehen ansonsten hauptsächlich optische Unterschiede.
- Schneefang-Rohre sind zwei oder vier korrosionsbeständige Aluminiumrohre unterschiedlicher Dicke, die wie Schranken übereinander vor der Dachkante montiert werden.
- Schneefang-Gitter sind im Schnitt 1,5m lang und lassen sich über Steckverbindungen beliebig weit verlängern. Optisch gleichen sie einem kleinen Zaun, der Schnee und Eis zurückhält.
Wie praktisch sind Dachdurchgänge?
Normalerweise möchte man Löcher im Dach tunlichst vermeiden, doch wenn die Dachfläche funktional genutzt werden soll, muss ein Durchgang geschaffen werden. Mit spezialisierten Durchgangsziegeln kann dies ohne größere Verluste bei Dämmwirkung oder Regensicherheit verwirklicht werden.
- Dachentlüftungsziegel können mit Küchen-, Bad-, Dunstabzugs- und Raumentlüftungen verbunden werden und ermöglichen durch die hoch gelegene Entlüftungsöffnung einen besseren Abzug, auch von Gerüchen.
- Antennendurchgänge führen nicht nur die Kabel ins Hausinnere, sondern bieten auch für die jeweilige Antenne eine sichere Halterung zur stabilen Ausrichtung.
- Solardurchgänge bringen den grünen Strom von Ihrem Dach in die Steckdose. Dabei sorgen sie dafür, dass weder die Kabel noch die Isolierung des Daches beeinträchtigt werden. So können Sie bedenkenlos alle Vorteile einer Solaranlage genießen.
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