Gartengestaltung

Trockenmauer bauen

Eine Trockenmauer ist im Naturgarten vielseitig einsetzbar: von der Gartenmauer über die Hangbefestigung bis hin zum Einfassen eines Sandkastens. Beim Bauen einer Trockenmauer kann auf Mörtel verzichtet werden, was den Aufbau auch für Hobbygärtner ermöglicht.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Trockenmauer?

Eine Trockenmauer setzt sich aus Natursteinen zusammen, die in der Regel trocken aufeinander geschichtet werden. Das heißt, die Fugen werden nicht mit Mörtel gefüllt. Dadurch geht der Aufbau relativ einfach von der Hand. Viele Trockenmauern haben zudem einen ökologischen Nutzen.

Was sind die Vorteile einer Trockenmauer?

Trockenmauer

  • Natürliche Optik: Mit den Natursteinen erschaffen Sie natürlich aussehende Abstützungen für Hänge und unterschiedliche Ebenen im Garten.
  • Schaffung von Biotopen: Da die Fugen nicht vermörtelt, sondern oftmals bepflanzt werden, finden viele Kleinlebewesen in den Hohlräumen zwischen den Mauersteinen Unterschlupf. Insekten wie Erdhummeln, aber auch Eidechsen siedeln sich in den Mauerritzen an.
  • Flexible Gartengestaltung: Im Gegensatz zu einer festen Mauer können Sie eine Trockenmauer flexibel umgestalten. Sogar die Ergänzung zum Kräutergarten ist möglich. Mediterrane Pflanzen schätzen die Steine als Wärmespeicher, sodass die Pflanzen optimal gedeihen können.
  • Robustes Mauerwerk: Die Natursteine halten ohne Probleme der Witterung stand. Dazu kommt, dass sie selbst Jahre später ihr schönes Aussehen behalten. Konventionelle Gartenmauern aus Beton verlieren nach einer gewissen Zeit ihre Farbe und bleichen aus.

Welcher Naturstein eignet sich für eine Trockenmauer?

Naturstein

  • Kalkstein: Kalksteine sind sogenannte Sedimentgesteine. Sie entstehen durch die Ablagerung von Material an Land und im Meer. Muschelkalk ist beispielsweise als Natursteinart bei Trockenmauern sehr beliebt.
  • Granit: Der Naturwerkstein ist reich an Quarz und Feldspaten. Die Farbe reicht von weiß / grau bis rot und gelb. Das Gestein kommt in vielen deutschen Steinbrüchen (Schwarzwald, Harz, Bayerischer Wald usw.) vor.
  • Schiefer: Hierbei handelt es sich um ein ideal spaltbares Gestein, das sehr verwitterungsbeständig ist. Ist die Trockenmauer der Sonne enorm ausgesetzt, sollten Sie zu hellem Schiefer greifen, weil dieser sich weniger aufheizt.
  • Sandstein: Sandsteine bestehen zu mindestens 50 Prozent aus Sandkörnern. In Deutschland gibt es über 100 Sorten, die bundeslandweit abgebaut werden.
  • Quarzit: Das Gestein ist sehr quarzhaltig und verfügt über eine dichte, feinkörnige Struktur.

Welche Arten von Trockenmauern gibt es?

Hangbefestigung mit ggf. Gefälle
Diese Trockenmauer sorgt dafür, dass der Hang nicht wegrutscht. Er erhält quasi eine Stabilisierung. Erdreich, Frostsichere Tragschicht, Betonschicht, Naturstein, Folie (Wassersperre), Hinterfüllung, Drainage.

Kleine Stützmauer
Jene Trockenmauer findet man häufig als Hochbeet-Einfassung vor. Sie kann aber auch einen Sandkasten einfassen.


Freistehende Mauer
Diese Mauer dient beispielweise als Sichtschutz oder zur Eingrenzung des Grundstücks.

Bauanleitung: Wie baut man eine Trockenmauer?

  • Fundament erstellen: Zunächst steckt man die Grundfläche des Bodens ab und hebt eine Mutterbodenschicht aus, sodass ein circa 30 bis 40 Zentimeter tiefer Graben entsteht. Anschließend wird die Vertiefung mit einer 20 Zentimeter hohen, standfest verdichteten Trag- und Frostschutzschicht gefüllt. Hierbei kann man eine Schichte aus Schotter oder Kies verwenden. Eine darüber liegende 10 Zentimeter hohe Betonschicht dient als Bettung für die erste Steinlage. Je nach Trockenmauer reicht in manchen Fällen auch eine Schicht aus Sand, um der ersten Steinreihe einen festen Halt zu bieten.

  • Steinreihe setzen: Bevor Sie anfangen, die Steine aufeinander zu schichten, sollten Sie diese richtig sortieren. Für jede Reihe sollten Sie Steine auswählen, die eine annährend gleiche Höhe haben. Die Steine müssen nicht nur höhengerecht, sondern auch fluchtgerecht ausgerichtet sein. Das heißt, die Trockenmauersteine sollten ineinandergreifen und sich so verkeilen, dass die Mauer stabil bleibt. Eine Verbundwirkung, das sogenannte Nut- und Federsystem, dient zur Fixierung der Steine, sodass sie sich nicht mehr verschieben können. Je nach Trockenmauer erfolgt die Montage mit einem frostsicheren Natursteinkleber oder gar ganz mörtellos. Die Mauerhöhe kann individuell festgelegt werden.

  • Hinterfüllung und Drainage: Bei der hinterfüllten Trockenmauer sollte zwischen der Mauer und dem Hang einen Kunststofffolie angebracht werden, um die Fugen vor einer Verschmutzung zu schützen. Um der Trockenmauer zusätzlich Schutz vor der feuchten Erde zu bieten, sollte ein Drainagerohr zur Ableitung des Sickerwassers hinter der ersten Steinreihe installiert werden.

  • Abschluss und Bepflanzen: Entweder man schließt die Mauer mit einer speziellen Abdeckung oder man verleiht der Trockenmauer mit einer Bepflanzung einen individuellen Touch.

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