Bei Umbauten, dem Abriss oder der Sanierung von Gebäuden fallen fast immer mehr oder weniger große Mengen an Glaswolle oder Steinwolle (Mineralwolle) an, die zur Dämmung verwendet wurden und entsorgt werden müssen. Laut des Europäischen Abfallverzeichnisses (AVV) sind Mineralfaserabfälle, dazu zählen Glaswolle, Steinwolle und Schlackenwolle, als Abfälle eingestuft, die einer besonderen Überwachung und Behandlung bei der Entsorgung unterliegen.
InhaltsverzeichnisProblematisch ist die Staubentwicklung beim Umgang mit der Mineralwolle. Künstliche Mineralfasern sind nicht für mechanische Beanspruchungen gemacht. Bereits bei leichten Bewegungen brechen die Fasern und gelangen als Staub in die Luft. Die zum Teil mikroskopisch kleinen Faserbruchstücke jucken auf der Haut, sind lungengängig und reizen die Atemwege.
Künstliche Mineralfaserabfälle (KMF) gelten zwar nicht als besonders umweltbelastend, dennoch sind bei der Entsorgung ein paar wichtige Punkte zu beachten. Da die Dämmstoffe nicht brennbar sind, können sie nicht in einer Müllverbrennungsanlage verwertet werden. Sie lassen sich auch nicht sinnvoll recyceln. Aus diesem Grund werden KMF auf einer Deponie endgelagert. In Deutschland sind allerdings nicht alle Deponien für die Endlagerung von KMF zugelassen, wodurch die Entsorgungskosten von Region zu Region sehr unterschiedlich sein können.
Mineralfaserabfälle sind immer getrennt vom übrigen Baustellenabfall zu erfassen und zu entsorgen. Zur Entsorgung müssen die Abfälle in geeigneten Behältern wie Kunststoffsäcken oder BigBags, luftdicht verpackt werden, sodass beim Transport kein Staub entweichen kann. Bei der Entsorgung durch einen Fachbetrieb werden geeignete Behälter bei Bedarf vom Entsorger zur Verfügung gestellt. Bei den Behältern handelt es sich in der Regel um spezielle Mineralfasersäcke, die entsprechend beschriftet sind und für ein einfacheres Handling mit Gabelstapler oder Kran mit Hebeschlaufen ausgerüstet sind.
INFO: Kleine Mengen mit einem Volumen von bis zu rund 1 Kubikmeter können Privatpersonen, ebenfalls luftdicht verpackt, an den Schadstoffsammelstellen abgeben. Kleine Mengen, die selbst transportiert und an einer Sammelstelle abgegeben werden, können in handelsüblichen, reißfesten Müllsäcken verpackt angeliefert werden. Größere Mengen müssen ausschließlich über geeignete Entsorgungsunternehmen in den entsprechenden Behältern entsorgt werden.
Die Kosten für das Entsorgen größerer Mengen Dämmwolle richten sich nach dem Gewicht der Abfälle. Damit die Kosten für die Entsorgung nicht unnötig hoch werden, sollte man bei großen Mengen unbedingt darauf achten, dass die Glaswolle oder Steinwolle bis zum Entsorgen nicht feucht oder gar nass wird. Die Dämmmung kann, ähnlich wie Schwämme oder Textilien, viel Feuchtigkeit aufnehmen und speichern. Dadurch werden sie erheblich schwerer und die Entsorgungskosten steigen. Den höheren Betrag bezahlt man letztendlich für die Entsorgung von Wasser.
TIPP: Es empfiehlt sich, für die Entsorgung der Mineralfaserabfälle eine Quittung oder sonstige schriftliche Bestätigung zu verlangen und diese sorgfältig aufzubewahren. So kann man bei Bedarf die ordnungsgemäße Entsorgung nachweisen.
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