EPS ist seit rund einem halben Jahrhundert ein beliebtes und wirkungsvolles Dämmmaterial, das für die Wärmedämmung von Gebäuden und zum Schutz empfindlicher Waren beim Transport verwendet wird. Durch den sehr hohen Anteil eingeschlossener Luft ergeben sich die guten Dämm- und Polsterungseigenschaften des leichten Materials.
InhaltsverzeichnisAm 1. Oktober 2016 ist eine Verordnung in Kraft getreten, die besagt, dass EPS, das als Dämmstoff verwendet wurde, als Sondermüll behandelt werden muss. Der Grund dafür ist das Flammschutzmittel Hexabromcyclododekan (HBCD) im EPS. In Deutschland hat das zu Problemen geführt, da es in manchen Regionen nur wenige Verbrennungsanlagen gibt, die für die Verbrennung von HBCD-haltigen Materialien geeignet und zugelassen sind.
INFO: Seit Frühjahr 2016 ist HBCD als Flammschutzmittel in der EU verboten und wird nicht mehr in EPS- und XPS-Materialien verwendet. Das bedeutet, dass sich die Entsorgung von neuem EPS ohne HBCD einfacher gestaltet. Dieses kann von entsprechenden Unternehmen recycelt oder in einer Müllverbrennungsanlage verbrannt werden.
In der Schweiz kann man vor allem kleine Mengen, wie z. B. Verpackungen aus EPS, einfach über die Kehrichtabfuhr entsorgen. In manchen Kantonen wie z. B. Zürich ist es möglich, den Baustoff kostenlos im Verkaufsgeschäft zurückzulassen. Eine weitere Möglichkeit ist das Material kostenpflichtig an Sammelstellen abzugeben. Das empfiehlt sich für große Mengen an EPS, die bei einer Sanierung anfallen, also z. B. Material, das für die Dämmung verwendet wurde. Der EPS Verband Schweiz setzt sich seit Jahren für ein Rückführungskonzept von EPS ein, das Privatleuten und Industrie die Entsorgung erleichtert.
Das entsorgte EPS wird gesammelt und an die Hersteller oder Recyclinghöfe gegeben. Diese können das Material recyceln. So wird der Baustoff z. B. zerkleinert und zu neuen EPS-Platten verarbeitet. Aus dem zerkleinerten EPS kann man auch Granulat erhalten, welches man zum Herstellen von Bodenhilfsstoffen nutzt. Besonders sauberes EPS, das beispielsweise aus Verpackungen oder Verschnitt hervorgeht, wird verwendet, um den Ausgangsstoff Polystyrol zu gewinnen. Neben den genannten Varianten des Recyclings kann man das entsorgte Material auch thermisch verwerten. Das bedeutet, dass das EPS verbrannt und die Energie zum Erzeugen von Strom verwendet wird. Durch das Recycling werden nicht nur Kosten und Energie gespart, sondern das Material kann zu großen Teilen verwertet werden.
INFO: Es ist wichtig zu bedenken, dass es von Region zu Region unterschiedliche Regelungen geben kann. Bevor man also seine Baustoffe entsorgt, sollte man sich bei lokalen Müllentsorgungsbetrieben genauer nach den Anforderungen und Regelungen erkundigen.
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